Direkt zum Inhalt wechseln

Karosserie - Drauz

Heilbronn

Drauz Historie

Heilbronner Carosseriefabrik G. Drauz & Co

Als erste Heilbronner Karosseriefabrik gründete Gustav Drauz (1872-1951) im Jahre 1900 in der Lixstraße 11 die Firma G. Drauz. Hier entstanden – zunächst in handwerklicher Fertigung – Landauer, Coupes, Karosserien (ab 1905) und Omnibusse (ab 1909). Bald war die Produktion so stark angewachsen, dass ein größeres Fabrikgelände in der Weipertstraße erworben wurde. 1911 erhielt das erste Drauz-Cabriolet sogar den Schönheitspreis von Monaco.

Im Vordergrund der Produktion standen noch einige Jahre Einzelanfertigungen, oft für prominente Auftraggeber, doch auch die industrielle Serienproduktion gewann an Bedeutung.

1933 wurde die sehr fortschrittliche Fließbandarbeit eingeführt. Wenige Jahre später begann die Herstellung von Omnibussen in Ganzstahl-Ausführung in größeren Stückzahlen.

Bei der Zerstörung Heilbronns 1944 wurden auch die Werksanlagen der Firma Drauz in ein Trümmerfeld verwandelt. Nach einem schwierigen Neuanfang begann 1949 die Serienproduktion von Lieferwagen und Omnibussen wieder. 1953 bis 1965 konnten etwa eine viertel Million Karosserien für einen Transporter verkauft werden. In dieser Zeit entwickelte die Fa. Drauz die Press-, Zieh- und Stanzwerkzeuge weiter und modernisierte die Abteilung Werkzeugbau.

Im Jahre 1965 ging das Karosseriewerk an die damalige NSU AG. Der Werkzeug- und Vorrichtungssektor wurde gleichzeitig erweitert, so dass die Fa. Drauz die Automobilindustrie fortan nicht mehr mit Karosserien belieferte, sondern mit Werkzeugen bis hin zu vollautomatischen Fertigungsstraßen zu deren Herstellung. Um die Zukunft abzusichern und Synergieeffekte ausnutzen zu können, hat die Gesellschafterfamilie Drauz 1988 ihre Anteile an die Dortmunder Hoesch AG verkauft.

(Quelle: Christhard Schrenk, Hubert Weckbach: „… für ihre Rechnung und Gefahr“ Rechnungen und Briefköpfe Heilbronner Firmen. Heilbronn 1994, S. 38)

Die oben genannten Karosserien eines Transporters, die ab 1953 verkauft wurden, waren die Rohkarossen des Ford FK1000 bzw. 1250.  Anfang der 50iger Jahre war u.a. der bei Ford angestellte “Gestalter” Fritz Wülfing über Wochen im Heilbronner Karosseriewerk bei Drauz tätig um den Transporter im Sinne von Ford-Köln mit zu gestalten. Etwa zur gleichen Zeit arbeitete auch ein Designer mit Namen Louis-Lucien-Lepoix bei Drauz. Lepoix gestaltete die Front eines Busses bei Drauz, der ebenfalls für Ford gebaut wurde. Lepoix kam durch diese Arbeit auch zu Ford nach Köln und bekam den Auftrag ein Coupe für Ford zu entwerfen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Drauz baute für Ford bereits in den dreißiger Jahren u.a. den Eifel Roadster. Nach dem Krieg ging es zunächst wieder mit der Gestaltung von Bussen weiter, die u.a. auf einem Ford Rahmengestell aufgebaut wurden. Auf Basis des Ford Taunus wurden verschiedene Versionen von Cabrios und wie erwähnt der Transporter FK1000 gebaut. Dieser  speziell für Feuerwehren sehr attraktiv war, da er entgegen dem VW Bulli den Motor vorne trug. Damit hatte er einen größeren Laderaum und war flexibler hinsichtlich der Ausbauten und Beladung. Natürlich baute Drauz nicht nur für Ford, sondern auch für andere Fahrzeughersteller. Darunter auch für Porsche. Hier wurde auch der Porsche Typ 356-D (für Drauz).  Mit dem Ende der Produktion des Ford Transporters beendete man auch bei Drauz den Karosseriebau.

(F. Scherrer 05.03.2017)

Ford lieferte den Taunus als Fahrgestell mit komplettem vorderen Aufbau wie das nebenstehende Bild zeigt.

Auf dieser Basis werden die Karosseriebauer tätig und erstellten Ihre spezifischen Karosserien.

Wie man aus den folgenden Abbildungen sehen kann gab es verschiedene Ideen und Details, an denen man die Karosseriebauer auch ohne Aufbauschild identifizieren kann. Beispiele sind die Position des Winkers und die Form des hinteren Kotflügels

Ford FK1000 und FK 1250

Aus dem Jubiläumsalbum von Drauz