Karmann hatte große Kompetenz im Werkzeugbau für Karosserieteile. Bereits auf Basis des Eifel und Buckeltaunus wurden Cabriovarianen bei Karman gefertigt. Ein Eifel Roadster ist heute noch im Bestand der Karmann Sammlung. Leider gibt es bisher keine offiziellen Zahlen zu Stückzahlen für den Eifel oder den Buckeltaunus.
Kombi und Kastenwagen des Buckeltaunus könnten ebenfalls bei Karmann entstanden sein. Bisher fehlen dazu aber die notwendigen Nachweise. Lediglich von einem Kombi auf Basis des Buckeltaunus gibt es einen Nachweis. Dieser stand 1949 auf der Industriemesse in Hannover.
Mit dem 12M G13 ging allerdings die Serienproduktion los und hielt bis 1955 an. Ab dem Juli 1955 wurden die speziellen Karosserieteile des 15M G4BAL Kombi bei Karmann produziert und zu Ford nach Köln geliefert. Dort wurden die Fahrzeuge zusammengebaut und liefen mit den Limosinen vom Band. Das war aber lange nicht das Ende. Der Sierra XR4i und auch der Escort Cosworth wurden bei Karmann gebaut. [FScherrer 17.02.17]
Die Geschichte des Hauses Karmann
Unser Redakteur Hartmut Nikolaus, hat die Karmann-Geschichte für die Alt-Ford-Freunde in der Vereins-Zeitung “Info 147” aufbereitet. Seine informativen Zeilen könnt Ihr hier lesen:
Ford, made by Karmann
(vom Info-Redakteur Hartmut Nikolaus / Info Ausgabe 147 )
Während wir gebannt den Überlebenskampf der US-Riesen GM und Chrysler in den Medien verfolgen, schließt – von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt – ein deutscher Traditionsautobauer in diesem Jahr für immer seine Pforten.
Der Firmengründer Wilhelm Karmann übernahm 1901 die 1875 gegründete Wagenfabrik Klages und baute seit 1902 zunächst Karosserien, bald auch komplette Fahrzeuge für fast die gesamte Autoindustrie.
Doch nun haben die Hersteller selbst Probleme, ihre vorhandenen Kapazitäten auszunutzen und für den Cabrio-Spezialisten fällt nichts mehr ab. Die Schließung der zwei Werke ist unabwendbar, denn Karmann hatte niemals ein eigenes Vertriebsnetz und kann deshalb nicht auf „eigenes Risiko“ Fahrzeuge bauen und verkaufen.
An Ideen zu neuen Fahrzeugkonzepten hätte es nicht gemangelt, wie die Reihe der Show-Cars beweist, die im Laufe der letzten Jahrzehnte entstanden. Man kann sie (nach Anmeldung) in einer Fahrzeugsammlung in Osnabrück bestaunen – neben den vielen im „Kundenauftrag“ gebauten Fahrzeugversionen – und es waren nicht nur Cabrios. Grund genug, einmal Revue passieren zu lassen, welche Ford- Modelle in Osnabrück bzw. Rheine – und nicht in Köln – gebaut worden sind. Wer immer geglaubt hat, Ford- Cabrios seien – wenn schon – bei Deutsch entstanden, der irrt. Zwar wurden bei Deutsch bis in die sechziger Jahre immer wieder kleine Serien der jeweils aktuellen Modelle „aufgemacht“ doch die Statistik zeigt: Fahrzeuge in wirklich wahrnehmbaren Stückzahlen hat eigentlich nur Karmann gebaut.
Angefangen hat die Geschäftsverbindung mit einer Serie von Roadstern auf Basis des Ford Eifel. Hauptkunden waren zu jener Zeit allerdings Adler und Hanomag. Nach dem Krieg baute man auf Basis des Käfers eine Cabrio- Version, die – nachdem VW entschieden hatte, dieses in das offizielle Verkaufsprogramm zu übernehmen – zum Hauptgeschäft von Karmann werden sollte. Es gab zwar auch eine kleine Zahl von Taunus-Cabrios (Buckel), aber erst zwischen 1952 und 1955 folgte eine erste größere Serie von Kombis als 12m bzw. 15m für Ford. (Ergänzung: Karmann lieferte ab Juli 1955 die speziellen Bleche für Kombivarianten des 12M und 15M in das Kölner Ford Werk, in dem die Fahrzeuge komplettiert wurden / F Scherrer 22.02.17)……..