Um den „Neuen“ gut verkaufen zu können, musste sich der 15m vom 12m optisch absetzen. An der bekannten Karosserie des 12m G13AL wurden Änderungen durchgeführt, die einerseits den neuen Wagen optisch vom 12m abhoben und andererseits kostengünstig durchzuführen waren.
Von Vorne fällt die neue Gestaltung der Front auf. Der 15m hat ein breites Haifischmaul ohne die Mittelstrebe des 12m. Die um die Ecken herumgezogene Blinker bewirken im Zusammenspiel mit dem breiten Haifischmaul eine Betonung der Horizontalen und lassen den Wagen breiter wirken. Die Scheinwerfer bekamen „Lampenschirme“, die eine Streuung des Lichts nach oben – speziell bei Nebel – verringern sollten.
Größere Rückleuchten, einen größeren Griff am Kofferraumdeckel und einen durch das umklappbare Nummernschild verdeckten Tankstutzen in der Mitte des Heckbleches waren die stilistischen Änderungen am Heck der Karosse. Die Stahlfelgen trugen lackierte Blechradkappen, auf denen verchromte kleine Kappen mit FK-Logo aufgesetzt waren.
Im Innenraum wurde ein neues Armaturenbrett gestaltet und mit einem modischen Breitbandtacho sowie mit einem damals nicht alltäglichen Tageskilometerzähler versehen. Die Pedale wurden hängend angeordnet. Eine Uhr (mit einstellbarem, nicht mitlaufendem roten Zeiger), ein Zigarettenanzünder sowie ein Aschenbecher gehörten standardmäßig dazu.
Der 15m erhielt den lange erwarteten 1,5 Liter Motor. Dieser zeichnet sich durch eine seitlich liegende Nockenwelle, hängende Ventile und hohl gegossene Kurbelwelle aus. 55PS und ein Drehmoment von 11,3 mkg bei 2000 U/min verleihen dem 15m ein gutes Beschleunigungsvermögen und eine Spitzengeschwindigkeit von 125 km/h. Er war damit bis 1956 der stärkste 1,5 Liter Wagen deutscher Produktion.
In einer Zeit von 25 Sekunden für den Spurt auf 100km/h war der 15m gegenüber dem 12m, der 40 Sekunden brauchte, fast schon ein Sportwagen. Man sprach in der Presse von „märchenhafter Beschleunigung“.
1957 löste der 17m P2 den 15m als Ford-Flaggschiff ab. Deshalb wurde 1958 die Ausstattung des 15m gegenüber des 17m’s reduziert. Das Verdichtungsverhältnis wurde von ursprünglich 7,0:1 auf 6,5:1 reduziert, damit der 15m nicht schneller war, als der schwerer geratene 17m P2. (Erster sichtbarer Unterschied : Der 15m erhielt vorne ein Kühlergitter und verlor die verchromten Fensterrahmen an den Seiten) Ab Mitte 1958 verschwand der 15m aus den Listen und der „neue“ 12m G13-60 konnte ab 1959 gegen Aufpreis mit 1,5ltr Motor und 55PS geordert werden. Auf dem 1,5 Liter Motor des G4B basierten die Weiterentwicklungen zum 1,7 Liter Motor des 17m P2 und P3.
Der Modellcode des 15M als Limousine lautet „G4BAL“. (G: Germany, 4: Letztes Entwicklungsjahr 1954, B: Motortyp 1,5L, A: PKW, L: Luxus) Allerdings ist das „L“ im Modellcode wie schon beim 12m G13AL kein Hinweis auf eine besondere Variante. Die „de Luxe“ Variante des 15m führte im Modellcode nicht zu Änderung. Der „15m de Luxe“ bot deutlich mehr Chrom und Luxus. Diese Ausstattung erhielt Chromleisten, die oben auf dem Kotflügel zur A-Säule führen und von dort unterhalb der Fensterkante zur B-Säule und dann zur C-Säule. Von dort oben auf der Seitenwand bis zur Rückleuchte. Eine dicke verchromte Leiste umschloss das Heckfenster und mündete in C-Säulen Verkleidungen, die eine rote Plakette mit goldenem „F“ trugen.
Im Innenraum der de Luxe Variante gab es besondere Tür- und Seitenverkleidungen, hinten im gleichen Stoff wie die Sitzpolster. Die Stahlfelgen wurden abgedeckt durch voll verchromte Radkappen, die sich von der Standardversion sehr abhoben und im Zentrum auch das rot-goldene Emblem wie auf der C-Säule trugen.
[FScherrer / 28.12.21]
[JS 4-22]