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Taunus Transit - Vielfalt und Stabilität - Er trägt mehr als er selbst wiegt

Bis in die 1990er Jahre fand man noch recht viele FK-Busse oder Taunus Transit bei den lokalen Dorffeuerwehren im Einsatz. Mit nur wenigen 10.000km auf dem Tacho – aber Vorsicht, die Motoren haben viele Kaltstarts hinter sich und daher mehr Verschleiß als PKW Motoren aus 15M G4b oder 12M G13 (Streifentaunus). Eine Überholung ist in den meisten Fällen aber machbar, denn Technikteile, Kolben und Kolbenringe sollten noch zu bekommen sein.

Ein Taunus Transit löst bei Betrachtern ähnlich wie beim VW Bulli meistens Sympathie aus. Diese Transporter passen zwar nicht in jede PKW Garage, sind aber deutlich kleiner als ein aktueller Ford Transit oder Mercedes Sprinter. Sie sind fast niedlich und in Zweifarbenlackierung sind sie besonders hübsch. [07.04.25 / FS]

Der „FK 1000“ wie er ab 1953 im Angebot der Kölner Ford Werke genannt wurde, wurde in Zusammenarbeit mit der Karosseriebaufirma Drauz in Heilbronn entwickelt. Prof. Dr. Alfred Haesner war 1948 bis 1952 in Wolfsburg bei VW tätig und entwickelte dort den Kleintransporter „T1“ als verantwortlicher Entwicklungsleiter. 1952 wechselte er zu Ford nach Köln und sollte hier eine sehr ähnliche Aufgabe erfüllen. Er erhielt den Auftrag einen Kleintransporter für Ford auf die Räder zu stellen. Die Konzepte unterschieden sich dahingehend, dass beim VW T1 der Motor wie beim Käfer luftgekühlt und auch wie beim PKW ganz hinten saß. Bei Ford sollten ebenfalls die PKW-Motoren verwendet werden. Diese waren allerdings wassergekühlt und benötigten daher den Zustrom von Kühlluft zum Wasserkühler durch die Öffnung an der Front. Damit hatte der Ford Kleintransporter einen Vorteil:  Die Ladefläche konnte durchgehend glatt gestaltet werden und die Hecktür hatte eine niedrige Ladekante. Die „Nutzfläche“ hinter der Fahrerkabine konnte fast gänzlich frei gestaltet werden.  [07.04.25 / FS]

Das Bild zeigt einen ersten Prototyp des Ford Kleintransporters, bei dem man- wenn man will – leichte Ähnlichkeit zum VW T1 zu erkennen sind.

Die Bauweise mit dem vorne liegenden Motor, ermöglichte eine unglaubliche Vielfalt an Aufbauten und Nutzungsmöglichkeiten. Von der Holzpritsche mit und ohne Spriegel und Plane bis hin zur Feuerwehrdrehleiter, Polizei Mannschaftswagen, fahrendem Schauraum mit großen Glasfenstern bis hin zum Campingbus mit Westfalia-Ausbau gab es fas alles was man sich vorstellen konnte. Und was Ford nicht direkt anbot, konnte man sich bei Karosseriebaufirmen wie MiGö oder Drauz bestellen.

Das Bild zeigt einen Taunus Transit ohne jeglichen Aufbau. Karosseriebauer kümmerten sich um die Kundenwünsche und bauten alles was der Kunde anfragte und bezahlen konnte.

Direkt auf dieses Fahrgestell konnte zum Beispiel ein Aufbau mit Drehleiter gesetzt werden, der natürlich zusätzliche hintere Stützen erhielt, damit die Leiter nicht umfiel.

Die beiden Ford Pressefotos zeigen einen Westfalia-Camping-Umbau mit Hubdach. Solche Umbauten sind heute kaum noch zu finden und richtige Schätzchen, die von Ihren Besitzern gehegt und gepflegt werden.

Was so ein Umbau kostete, zeigt uns im Folgenden ein Angebot der Firma MiGö (Mittelgöker) für einen Spezial Kleinbus mit 11- oder 8 Sitzen aus dem Jahr 1955.

Die Ford Preisliste vom Dezember 1955 führt den 8-Sitzer Spezial (lackiert) als FK1000 mit 1,2 Liter Motor und 4-Ganggetriebe für 8.490.- DM auf. Der gleiche Wagen mit 1,5 Liter Motor 8.685.- DM. Ohne Lackierung minderte sich der Preis um 169.-DM.

Hatte man eigene Wünsche, so gab es eine nur grundierte Version für 6799.- DM bzw. 6.994 DM. Danach kamen die Umbaukosten z.B. durch MiGö hinzu.   [07.04.25 / FS]

 

Man kann sich vorstellen wie viele verschiedene Versionen es gab. Je nach Einsatzzweck und Kundenwunsch.  Eine vorliegende MiGö Preisliste von 1957 zeigt weitere Optionen: