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Sierra 1983

Sierra MK I

Ab dem 01.10.1982 war der brandneue Ford Sierra bei den bundesrepublikanischen Ford-Händlern verfügbar. Was doch aus dem guten, alten Ford 12m und Taunus TC geworden war: Ein regelrechtes Ingenieurauto, unter der Leitung von Design-Chef Uwe Bahnsen am Rechner entwickelt, robust, leicht, modern konstruiert und äußerst aerodynamisch. Mit dem Ford Sierra und dem zeitgleich vorgestellen Audi 100 war die inländische Fahrzeugindustrie endlich auf Augenhöhe mit Citroen, was den CW-Luftwiderstandsbeiwert angeht. Der Ford Sierra war so fortschrittlich und modern, dass er es noch Jahrzehnte später schwer haben wird, als Young- oder Oldtimer wahrgenommen zu werden. Deshalb sind die meisten achtlos entsorgt worden, als sie alt und gebrechlich wurden – es gibt kaum noch welche. Wenn welche überlebt haben und heute noch geschätzt werden, sind das die besonders sportlichen Modelle wie der XR4i und der Cosworth. Oder die Modelle mit 2Liter OHC- oder DOHC-Motoren, die mit 100-120PS auch für Fahrspaß sorgen. Meist sind diese 2Liter-Modelle mehr oder weniger gut mit RS- oder anderen Tuningteilen individualisiert worden. Die große Masse der in ihrer Epoche vor allem im Westen der Republik fast stadtbildprägenden „normalen“ Sierras, vor allem die der „Mark 1“ genannten ersten Serie von 1982 bis -86, ist schon vor mindestens anderthalb Jahrzehnten von nur Wenigen vermisst in den gierigen Mäulern der Shredder verschwunden. Vom „Mark 2“, 1987 bis 1993, ist das Angebot geringfügig größer. Vom „Mark 2“ tauchen ab und an sogar noch Kombis auf, die immer zuerst abgeritten und zerschlissen aufgegeben wurden. Es wird Zeit, sich einen Sierra zu sichern. In wenigen Jahren werden wir jammern, es nicht getan zu haben und begreifen: Ja, der Ford Sierra ist eine Designikone des Fahrzeugbaus der Epoche zwischen Ölkrise und Vorwendezeit.

(Text: AFF Julian Meyer, Göttingen / August 2017)

 

 

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