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Historie der Ford Motor Company

und des Ford Werkes in Köln

Die Geschichte von Henry Ford und der Ford Motor Company ist den meisten soweit bekannt. Auf einer Homepage eines Vereins, der sich die Erhaltung und Pflege von Veteranenfahrzeugen der Marke Ford als technisches Kulturgut zur Aufgabe gemacht hat, darf diese nicht fehlen.

Hier werden die verschiedenen Modelle, die Ford bis 1940 produziert hat, aufgeführt und erklärt, welche Modelle im Kölner Werk hergestellt wurden.

Wer sich für Ford Historie, Ford Oldtimer und Ford Youngtimer interessiert, kann hier nachlesen wann welche Modelle produziert wurden.

Die genannten Daten und Details sowie die Bilder entstammen der verfügbaren original Ford Literatur (Ford im Bild, Ford Revue, Ford Nachrichten und weiteren originalen Ford Dokumenten). Es wird festgestellt, dass es trotz Verwendung dieser Literatur zu Unstimmigkeiten kommt. Aus unterschiedlichen Quellen kommen hier leicht abweichende Angaben, was dazu führt, dass man alle Angaben mit einer gewissen Vorsicht zu sehen hat.   [F. Scherrer / 05.03.2023]

 

 

Ford Historie

1863

Henry Ford wird als Sohn von irischen Einwanderern auf einer Farm in Dearborn geboren.

1877

Henry ist Lehrling in einer Mechanikerwerkstatt in Detroit.

Nach Feierabend repariert er Uhren um Kost und Logis zahlen zu können.

1879

Henry wird Sachverständiger für Montage und Reparatur von Lokomobilen bei der Westinghouse Company. Er plant den Bau eines leichten Dampfwagens für Farmzwecke.

1883

Henry baut einen Schlepper für Farmzwecke.

1884

Henry baut einen Wagen mit Dampfantrieb.

1885

Henry repariert zum ersten Mal einen Ottomotor.

1887

Ford konstruiert seinen ersten Verbrennungsmotor.

1888

Ford kehrt zur Farm zurück, errichtet ein Sägewerk. Er heiratet und baut sich selbst ein Haus.

1890

Ford beginnt an seinem ersten eigenen Zweizylindermotor zu arbeiten.

1891

Die Edison Illuminating Company bietet Ford eine Anstellung als Maschinist an. Henry nimmt an und arbeitet nach Feierabend an der Errichtung eines Ziegelschuppens in der Bagley Ave., Detroit. Dies wird seine eigene Werkstatt, in der er an seinem ersten eigenen Automobil baut.

Quelle: Ford im Bild 5/6 1938

Bild rechts: Deckblatt Ford im Bild 5/6 1938

1892

Henry fährt mit seinem ersten Automobil selbst durch die Straßen von Detroit. Der Motor ist ein 2-Zylindermotor mit 4 PS.

1894 

Henry führt in der ihm unterstellten Abteilung bei der Edison Illuminating Company den 8-Stunden Tag ein.

1895

Ford fährt nach New York um sich den bei Macy’s ausgestellten Benzwagen anzusehen.

1896

Henry verkauft sein erstes Auto, nachdem er damit rund 1600km gefahren ist, für 200$ an Charles Ainsly in Detroit. Er beginnt an einem Nachfolgemodell zu bauen.

1897

Ford wird Oberingenieur bei den Detroiter Elektrizitätswerken und verdient 125$ im Monat

1899

Man bietet Henry eine Stellung als leitender Ingenieur an unter der Bedingung, dass er seine Versuche mit dem Verbrennungsmotor aufgibt. Er lehnt ab und gibt seine Stellung bei Detroit Electric auf.

Quelle: Ford im Bild 5/6 1938

Bild rechts: Zeichnung Henry Ford und sein erster Wagen

1899

Das von Henry gebaute Automobil bewegt eine Gruppe „unternehungslustiger Männer“ dazu, mit Henry Ford als leitendem Ingenieur die „Detroiter Automobilgesellschaft“ zu gründen.

1900

Die gebauten Ford-Autos finden guten Absatz. Henry will weiter experimentieren, die anderen wollen aber hauptsächlich Geld verdienen. Die anderen Anteilseigner waren :
Malcomsen, Gray, Couzens, Anderson, Rokham, Gebrüder Dodge, Woodhall.

1902

Ford tritt aus der Gesellschaft aus. Die Gesellschaft selbst wird in Cadillac-Gesellschaft umgewandelt und produziert weiter Autos.

1902

Henry setzt seine Versuche in einem einstöckigen Ziegelschuppen im Park Place Nr. 81 in Detroit fort. Er baut einen 2-Zylinder Rennwagen und siegt damit in einem offenen Rennen gegen den Erbauer des Winton-Autos. Er baut zwei weitere „Rennwagen“, den „Pfeil“ und den „999“.
Mit „999“ gewinnt er das Daimond Trophy Rennen.

1903

Ford ist 40 Jahre alt und gründet die Ford Motor Company mit einem Barkapital 28.000$. Die Produktion, in die die Idee des „Laufenden Bandes“ einfließt, startet in der neuen Fabrik in der Mack Ave., Detroit. Im ersten Jahr baut man 1708 Autos vom Typ Model-A, die zu einem Preis von 850$ verkauft werden.

1904

Neben dem Model-A wird ein weiterer 4-Zylinder Tourenwagen, das Model-B, gebaut. Model-B ist ein Zwillingsbruder des „Pfeil“. Der Preis ist 2000$. Später folgt das Model-F (Tourenwagen) mit einem Verkaufspreis von 1000$. Von 118 Arbeitern wird eine Jahresproduktion von 1695 Fahrzeugen gestemmt.

Quelle: Ford im Bild 5/6 1938

Bild rechts: Henry Ford mit Sohn Edsel am Qadricycle

1905

Henry übernimmt die Anteile Malcomsens und sichert sich das Kontrollrecht. Der „Pfeil“ wird weiterentwickelt und gewinnt acht Tage vor der Eröffnung der New Yorker Automobilausstellung ein Rennen. Das Model-C mit Aufbau wird von 216 Mitarbeitern produziert und für 1000$ angeboten.

1906

Verzicht auf den Bau von Luxuswagen. Man bietet drei kleine Stadtmodelle an und kann 8729 Stück mit 347 Arbeitern bauen und verkaufen.

1907

Zu den Stadtmodellen kommt ein 6-Zylinder Tourenwagen für 2800$. 14887 Wagen werden insgesamt von 547 Arbeitern gebaut

1908  Das Model-T kommt auf de Markt 

Ford verteilt Dividende in Höhe von 1200% mit der Auflage, dass diese für die allgemeine Kapitalerhöhung Verwendung finden sollte. Es erfolgte eine Kapitalerhöhung auf 2 Millionen $. Ford ist dadurch in der Lage, den Plan zur Massenproduktion eines neuen Wagens umzusetzen. Die Produktion des Model-T wurde in Angriff genommen. 759 Arbeiter produzierten 10.660 Model-T zu einem Verkaufspreis von 850$.

1909

19.051 Model-T werden von 1528 Arbeitern gebaut. In diesem Jahr erfolgt die Grundsteinlegung zur neuen Fabrik Highland-Park. Ford verliert den Seldon-Prozess und legt Berufung ein.

1910

Die Produktion des Model-T startet in Highland-Park. 34858 Wagen werden von 2741 Arbeitern gebaut und zu einem Preis von 690$ angeboten.

1911

Ford gewinnt den Seldon-Prozess und macht damit der amerikanischen Automobil-Industrie den Weg frei. Die Produktion des Model-T wird auf 76.150 Wagen gesteigert, die von 4364 Arbeitern gebaut werden und nun für 600$ angeboten werden (Anmerkung : Informationen zu Georg B. Seldon sind hier zu finden: Georg B. Seldon)

Quelle: Ford im Bild 5/6 1938

Bild rechts: Ford im Bild 5/6 1938

1912

Die Jahresproduktion des Model-T beträgt 181.795 Stück. Die Autos werden in den USA über Verkaufsniederlassungen vertrieben 28 neue werden in diesem Jahr gegründet. Der Verkaufspreis liegt bei 550$. Die Arbeiteranzahl steigt auf 7.743 Menschen.

1913

218.324 Model-T werden von 15.450 Arbeitern gebaut und verlassen das Montageband. Der Arbeiterlohn liegt bei 2,37$ pro Tag.

1914

Einführung des 5$ Mindestlohnes pro Tag. Die Jahresproduktion steigt auf 328.933 Stück und der Verkaufspreis des Model-T kann auf 490$ gesenkt werden.

1915

Die Produktion des Model-T steigt weiter auf ca. 2000 Wagen pro Tag. Es werden insgesamt 534.108 Model-T gebaut. Die Arbeiteranzahl steigt auf 20.049 und der Verkaufspreis sinkt auf 440$, aber Ford zahlt jedem Käufer am Ende des Jahres 50$ zurück und senkt den Preis des Model-T weiter.

1916

Ford kauft das Gelände für die River-Rouge-Fabrik. Der Preis des Model-T fällt auf 360$. Jahresproduktion Model-T: 785.063 Arbeiter: 34.161.

1917

Produktionshöhepunkt in Highland-Park mit 810.990 Model-T, die von 44.013 Arbeitern gebaut werden.

1918

Die Jahresproduktion des Model-T sinkt auf 537.454 Einheiten, die von 40.028 Arbeitern gebaut werden.

Quelle: Ford im Bild 5/6 1938

 

1919

Henry Ford und sein Sohn Edsel übernehmen sämtliche Anteile der Ford Motor Comp. für 105.260.000$. Die Jahresproduktion steigt auf 996.698 Stück. Der Verkaufspreis des Model-T liegt bei 795$. Man führt den Mindestlohn von 6$ ein. Ford errichtet die erste „Dorffabrik“. Er will damit der Landflucht begegnen.
In den folgenden Jahren werden in vielen kleinen Ortschaften Fabriken gebaut, die die örtlichen Landarbeiter anstellen und auch ihnen den Mindestlohn von 6$ zahlen. In diesen Fabriken werden Einzelteile der Ford-Modelle hergestellt. Die Arbeiter dürfen in den landwirtschaftlich arbeitsintensiven Phasen des Jahres Urlaub nehmen.

1920

Finanzkrise. Ford gelingt es durch stärkere Kontrolle der Produktionskosten die Krise ohne Aufnahme von Krediten zu überwinden und alle Verpflichtungen einzulösen. Edsel Ford wird Präsident der Ford Motor Company. Das Model-T wird in 479.077 Einheiten gebaut und für 660$ verkauft

1921

Der Umsatz übersteigt 1 Milliarde Dollar. Der fünfmillionste Ford läuft vom Band. Jahresproduktion 1.033.959 mit 50.357 Arbeitern. Verkaufspreis 645$

1922

Ford kauft Lincoln. Es werden 1.351.533 Model-T zu einem Preis von 645$ verkauft. 81,359 Arbeiter werden beschäftigt.

1923

Höhepunkt der Model-T Produktion mit 2.090.338 Einheiten. 128.333 Arbeiter verdienen mindestens 6$ pro Tag.

1924

Der zehnmillionste Ford läuft vom Band. Produktion 1.993.774  Model-T, die von 139.923 Arbeitern gebaut werden. Der Verkaufspreis liegt bei 580$

1925

Die Jahresproduktion des Model-T beträgt 1.990.950 Einheiten, die von 155.552 Arbeitern gebaut werden. Ca. 9.000 Model-T werden pro Tag gebaut.

Quelle: Ford im Bild 5/6 1938

Bild rechts: Ford Model-T Faltblatt für den deutschen Markt

 

1925

Gründung einer deutschen Ford-Gesellschaft „Ford Motor Company AG“ in Berlin unter den Linden. Aktienkapital 5 Mio. RM mit dem Zweck den deutschen Markt mit Ford Fahrzeugen zu beliefern.

1926

Der Preis des Model-T wird auf 495$ herabgesetzt und Ford führt die 5-Tage Woche für 141.730 Arbeiter ein, die für einen Mindestlohn von 6$ Autos bauen.

In Berlin Plötzensee wird am Westhafen eine Montagefabrik errichtet, die 3-10 Fahrzeuge pro Tag montiert.

1927  Das Model-A kommt auf den Markt

Ford schließt in den USA für 6 Monate seine Fabrik, um sie auf die Produktion des Model-A umzustellen. Es werden noch 450.230 Model-T gebaut und bereits 4186 Model-A. 102.029 Arbeiter sind beschäftigt.

1928

Die Produktion wird von Highland-Park nach River Rouge verlegt. Jahresproduktion des Model-A: 818.334 Fahrzeuge, die von 102.029 Arbeitern gebaut werden.

1929

River Rouge ist das größte Industriewerk der Welt. Trotz der wirtschaftlichen Depression stellt Ford Mitarbeiter zu einem Mindestlohn von 7$ pro Tag ein. 162.270 Arbeiter bringen es auf eine Jahresproduktion von 1.951.092 Model-A. Der Verkaufspreis liegt bei 500$.

Fast die Hälfte aller in der Welt verkauften Automobile sind Model-A. In Berlin werden 90 Wagen pro Tag gebaut. Es entsteht der Plan, ein großes Montagewerk in Köln zu bauen.

1930

Ford weitet die Dezentralisierung aus und errichtet als ersten Schritt weitere Dorffabriken. 1.485.612 Model-A werden von 121.430 Arbeitern gebaut und für 495$ verkauft.

Für das Kölner Werk wird ein Gelände von 170.000 m² mit 290m Rheinufer gekauft. Am 8. September beginnt der Bau, am 2. Oktober ist die Grundsteinlegung, bei der Henry Ford persönlich vor Ort ist.

1931

Der zwanzigmillionste Ford läuft vom Band. Die Jahresproduktion beläuft sich auf 762.058 Einheiten. Die Produktion wird auf den Bau des Ford V8 umgestellt.

Am 15. April wird das Montagewerk im Berliner Westhafen geschlossen. Dort wurden 41.000 Fahrzeuge montiert. Das Kölner Werk wird eröffnet. Direktor Edmund C. Heine hält die Rede und sagt: „Wir rechnen nicht mit der Gegenwart – wir rechnen mit der Zukunft“. Eine internationale Zielfahrt zu den neuen Ford Werken am Rhein wird geplant und vom 12. bis 14. Juni 1931 durchgeführt.

 

Quelle: Ford im Bild 5/6 1938 & Ford im  Bild 1/2 1939

 

Ein Pressefoto von Ford zeigt den ersten Ford LKW vom Typ AA der in Köln zusammengebaut wurde.

1932  Ford bringt den V8 (Typ 18)

Der erste Ford V8 läuft vom Band. Damit ist die Massenproduktion eines Wagens eingeleitet, der bisher zur Luxusklasse gehörte. Der Wagen wird mit 4- und 8-Zylinder Motoren angeboten (Model-B). Jahresproduktion insgesamt: 432.186. Während der Wirtschaftskrise schwankt der Mindestlohn von 4-5$. Zahl der Arbeiter: 66.310

Das Ford Werk in Köln organisiert eine Fuchsjagd. Über 400 als „Ford Füchse“ gekennzeichnete Wagen fahren durch ganz Deutschland und werden durch heben der Hand vom Publikum gestellt.

Ein Ford V8 unterbietet die Fahrzeit des FD-Zuges Köln-Berlin um 51 Minuten.  Ford stellt den V8 auf der Automobilausstellung in Berlin aus.

1933  In Deutschland wird das Modell „Köln“ gebaut 

68.773 Arbeiter bauen in den USA 501.489 Wagen und kämpft gegen die NRA (National Recovery Administration). Die NRA kämpfte gegen die Arbeitspraktiken bei Ford.

Anerkennung der in Köln gebauten Ford Vierzylinderwagen als „Deutsches Erzeugnis“ durch den Reichsverband der deutschen Automobilindustrie. Alle Vierzylinderwagen tragen im blauen Ford Oval die Beschriftung „Deutsches Erzeugnis“.  Jahresproduktion : 4960 Wagen. In Köln sind 8.701 Mitarbeiter angestellt.

1934  

Trotz anhaltender Depression in den USA erhöht Ford den Mindestlohn auf 6$ pro Tag. Der einmillionste Ford V8 läuft vom Band. 859.526 Ford Wagen werden von 40.110 Arbeitern gebaut.

In Köln wurde die Produktion gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Die Typen Model-A und „Rheinland“, sowie V8 und Köln (Y) werden als PKW gebaut. Als LKW laufen AA, BB und V8 vom Band. Insgesamt werden 10.009 Fahrzeuge gebaut und 55 Wagen werden exportiert. Die hausinterne Zeitung „Ford im Bild“ zeigt in der Ausgabe 1934 1-2 die Modelle, die in Köln gebaut werden

1935   

Ford bringt den „Eifel“ auf den Markt. 

und der Ford V8 „Typ 48“ mit 90PS wird ausgeliefert

Der zweimillonste Ford V8 wird ausgeliefert. 135.204 Arbeiter sind beschäftigt.

Das Kölner Werk wird vom Montagewerk, dass zugelieferte Teile zusammenbaut, zum selbstständigen Automobilwerk. Alle Ford Wagen tragen nun die Bezeichnung „Deutsches Erzeugnis“.  Auch der V8 wird in Köln selbstständig gebaut. Für alle anderen Ford-Gesellschaften ist der Bau des V8 in England Werk Dagenham zentralisiert.  Das deutsche Ford Werk in Köln baut neben dem Eifel auch den V8 und den Rheinland. Die Jahresproduktion liegt bei 12.768 Wagen. Davon werden 153 exportiert. 1.595 Mitarbeiter sind in Köln beschäftigt

Das Ford PKW Programm 1935

Quelle: Ford im Bild 5/6 1938 & Ford im  Bild 1/2 1939

Bild rechts:  Ford im Bild 11/12 1933 / Deutsches Erzeugnis rechts daneben Ford im Bild 5/6 1938 / Verladung eine Eifel Limousine und ein mit Ford Wagen beladener Zug.

1936  Der V8 Typ 48 erhält ein neues Erscheinungsbild

Der dreimillionste Ford V8 wurde gebaut. Die Jahresweltproduktion aller Ford Werke beträgt 1.194.800 Wagen.

Das Kölner Werk wird mit einem Kostenaufwand von 2,5 Millionen RM erweitert. Die Produktion des „Eifel“ erhöht sich vom Ende 1935 1.484 auf 8.521 zum Jahresende 1936. Das Kölner Werk beginnt mit der Ausfuhr von Einzelteilen der Kölner Produktion an Ford Gesellschaften der übrigen Welt. Das Ford- Motoren Austauschverfahren wird eingeführt.

Das Produktionsprogramm in Köln umfasst die PKW Typen  Rheinland, V8, Köln (Y) und Eifel, sowie die LKW Typen BB und V8.

1937

Der fünfundzwanzig Millionste Ford wird produziert. Weiterhin der viermillionste V8.

In Deutschland werden alle in Köln gebauten Fahrzeuge als „Deutsches Erzeugnis“ anerkannt.

Am 1.1.1937 durch den Werberat der deutschen Wirtschaft

Am 1.6.1937 durch das Reichskriegsministerium

Am 1.8.1937 durch das Reichsverkehrsministerium

Der Export von Einzelteilen und Ford Fahrzeugen wurde stark gesteigert. Der Export von Fahrzeugen erhöht sich von 1936 1048 auf 7091 in 1937. Das PKW Produktionsprogramm wird auf den 5/34 PS Ford Eifel und den 14/90PS Ford V8 gestrafft.  3174 Mitarbeiter werden im Kölner Werk beschäftigt.

1938

Die Produktionsausbeute steigt auf 6.000 Ford V8 Wagen pro Tag. Henry Ford feiert sein goldenes Hochzeitsjubiläum.

In Köln beträgt der Anteil der Ford LKW in der 2-3 Tonnen Nutzwagen Klasse des deutschen Automobilbaus 47,9%. Der Anteil der Ford V8 PKW in der 3-4 Liter Hubraumklasse beträgt 32,07%.  Das Gesamtproduktionsprogramm setzt sich aus den PKW Eifel und V8, sowie den LKW BB und V8 zusammen.

 

Quelle: Ford im Bild 5/6 1938 & Ford im  Bild 1/2 1939

Bild rechts:  Ford i Bild 5/6 1938

Links:    Blick vom „Sporthaus“ auf das Kölner Ford Werk                                               Mitte: Emaille-Schild / Ford Werbung ab 1933                                            Rechts:  Ford Typenschild auf der Motorhaube

Bildquelle:  Ford im Bild 5/6 1938                                                                                            Bildquelle alle 3 :  Archiv Frank Scherrer     

 

1939

Nach dem Vorbild des 40er Ford aus den USA baut das Werk Köln den „Taunus“ (G93A). Eine Weiterentwicklung des Eifel, der eine moderne Karosserie mit bewährter Technik verbindet. Die „Alligatorhaube“ hält hier ebenso Einzug wie die in den Kotflügel integrierten Scheinwerfer und das abgerundete Heck, was dem Taunus schnell den Spitznamen „Buckeltaunus einbringt“.

Der Ausbruch des zweiten Weltkrieges ließ die PKW Produktion zu Gunsten der LKW Produktion auslaufen.

1941 endet die PKW Produktion in Köln nach 7100 Taunus und wird erst 1948 mit dem leicht veränderten Modell „Taunus“ wieder aufgenommen.

[F Scherrer 05.03.23]

 

Die „Ford im Bild“ Ausgabe 5/6 Jahrgang 1939 bringt eine Vorstellung des Wagentyps.

 

1945

Im März wurde das Werk durch Artilleriebeschuss stark beschädigt. Die Produktion kam gänzlich zum Erliegen

Am 8. Mai lief die Produktion mit Genehmigung der Alleierten Besatzung wieder an und bis 1948 verließen nur LKW vom Typ Rhein und Ruhr das Werksgelände

1945: 2443  Einheiten

1946: 4649 Einheiten

1947: 2600 Einheiten (Aufgrund von Materialknappheit)

1948

Henry Ford II stattete dem Kölner Werk im März 1948 seinen ersten Besuch ab.

Die PKW Produktion beann am 1. Oktober 1948 mit dem  Taunus Standard (G73). 3 Einheiten pro Tag wurden produziert.

Nach der Fachzeitschrift Motor Rundschau vom Dezember 1948, kostete die Limousine 6.995 DM.

Das nebenstehende Bild zeigt den ersten Taunus Standard

Quelle:  Bild Archiv Ford Werke Köln

1949

Die Pressemappe vom 8. Juli 1949 erklärt alle Details zu den aktuellen und neuen  Modellen. Die neue Ausführung „Taunus-Spezial“ hatte noch wie der Standard „Winker“ als Richtungsanzeiger, konnte aber auf Wunsch eine elektrische Blinkanlage erhalten und hob sich durch weitere Ergänzungen wie Trittbretter, Schubnasen an der Stoßstange und verchromte Zierleisten von der Standard-Ausführung ab. Die Pressemappe beinhaltet die Prospekte zu den aufgeführten Fahrzeugen.

Hierzu gehören auch die LKW Typen Rhein (V8) und Ruhr (4-Zylinder ) sowie der neue 1,5-2  Tonner LKW mit 52PS 4-Zylinder Motor (G38 T Spezial), der ab August das LKW Programm erweitert.

Quelle:

Sammlung Scherrer Ford Pressemappe 1949 mit Prospekten

1950

Die Taunusmodelle erhielten kleine Änderungen. Ein 50er Modell erkennt man an der fehlenden äußeren Haubenentriegelung (Siehe Bild rechts).

Im April 1950 nennt das Fachblatt „Neues Kraftfahrzeug“ die Preise für

die Standard Limousine 5.980 DM

und

für den Spezial 6.285 DM.

Quelle:

Sammlung Scherrer Ford Taunus Standard Prospekt 1950

25 Jahre Ford in Deutschland – Die Jubiläumsfeier

1925 begann Ford im Berliner Westhafen mit der Montage des Ford Model-T aus Einzelteilen.

Seit 1931 wurden Ford Modelle in Köln gebaut.

Der Ablauf der Feierlichkeiten:

16.08.50

Die Feierlichkeiten begannen um 20:00 Uhr mit einem Empfang und einem Bankett für die Ehrengäste der ausländischen Ford Gesellschaften.

17.8.50

Um 17:00 Uhr wurde die Fachpresse auf Schloß Bürresheim bei Mayen empfangen.

Quelle: Sammlung Matti Bohm

18.08.50  

Bereits um 7:00 Uhr gab es ein Frühkonzert eines Musikkoprs vor dem Ford Werk.

Um 10:30 Uhr war die Grundsteinlegung der Ford-Siedlung in der Amsterdamer Straße veranschlagt.

Ab 14:30 Uhr wurde die Jubiläums-Feier auf dem Fabrikgelände eröffnet. Hier wurden Jubilare geehrt.

Der Festakt im Kölner Gürzenich begann um 17:30 Uhr und wurde durch das städtische Orchester Bonn unter der Leitung von Generalmusikdirektor Otto Volkmann  mit der Leonoren Ouvertüre Nr.3 von Ludwig van Beethoven eröffnet. Ansprachen wurden von Bundeskanzler Dr. Adenauer, Henry Ford II, sowie von Oberbürgermeister Dr. Ernst Schwering und natürlich von Generaldirektor E. Vitger gehalten.

Ab 20:30 Uhr fuhr eine „selbstbeleuchtete Jubiläums-LKW-Kolonne über die Ringstraßen zum Messegelände mit den Buchstaben F-O-R-D auf den Ladeflächen.

Um 22:00 Uhr konnten sich die Teilnehmer an einem Großfeuerwerk erfreuen

Quelle: Sammlung Matti Bohm (Präsente für die Jubilare)

19.08.50

Die Ford-Jubiläums-Kolonne fuhr in Richtung Nürburgring.

20.08.50

Bereits um 6:30 Uhr gab es eine Ehrenrundfahrt der Ford-Kolonne auf dem Nürburgring vor dem Rennen um den großen Preis von Deutschland. Über 200.000 Besucher waren in die Eifel gekommen um die verschiedenen Rennen zu sehen. Der Höhepunkt war die Formel 2. Alberto Ascari gewann den Formel 2 Lauf auf Ferrari. Für seine schnellste Runde benötigte er 10:34,6 Minuten.

Am Nachmittag löste sich die Festgesellschaft wieder auf

1951

Taunusmodelle Standard und Spezial wurden durch die Version „De Luxe“ ergänzt.

Eine elektrische Blinkanlage war hier bereits serienmäßig an Bord und der Chromzierrat wurde weiter ausgebaut. Weiterhin weißt dieses Modell eine einteilige durchgehende Frontscheibe und ein größeres Heckfenster auf.

Die Wirtschaftswunderzeit 1952-1962

1952

Zu Beginn des Jahres bringt Ford Köln ein grundsätzlich neu konstruiertes Fahrzeug – den Taunus 12M(G13AL) – heraus. Der 1,2 Liter Motor wird beibehalten, aber die Leistung wird von vorher 34 auf jetzt 38 PS gesteigert. Auf der Motorhaube zeigt der 12M ein „Weltkugelemblem“, das ihm seine Spitznamen gibt – „Die Weltkugel“. Das Designelement ist eine Variation der in den USA modernen „Bullit-Nose“, die zuerst den 49er Ford ziert und kurz darauf auch auf anderen Marken Einzug hält.

Der Taunus 12M weißt keinen Rahmen mehr auf, die Karosserie ist selbsttragend und ermöglicht dadurch für die Zeit hervorragende Raum und Sichtverhältnisse. Die Werbung spricht von einer „Glaskanzel“.

Ein Kastenwagen ist 1952 auf Basis des bisherigen Taunus-Fahrgestells von Ford erhältlich (Aufbau Wilhelm) Kombiwagen gibt es ebenfalls auf Taunus Fahrgestell, diese werden aber von Karosseriefirmen angeboten und durchaus über Ford Händlerbetriebe angeboten

30.639 Taunus 12M werden 1952 bis zum Jahresende gebaut. Der Löwenanteil davon geht in den Export und erzielt einen Devisenerlös von 80 Millionen DM

Zum Jahresende ist es möglich den Preis des Taunus 12M von 7.350 DM auf 6.985 DM zu senken

1953 wird eine vereinfachte Version als „Taunus 12“ vorgestellt. Diese Version hat Einzelsitze, eine Mittelschaltung und einen anspruchsloseren Komfort. Im März 1953 führt die Ford Preisliste den Taunus 12 mit 5.875 DM. Eine Lenkradschaltung ist für 40 DM Aufpreis zu bekommen.

Ein Taunus 12M kostet in der gleichen Preisliste jetzt 6.575 DM, der FK-1000 Kastenwagen 7.375 DM.

1953 konnte die Jahresproduktion mit 40.334 Einheiten auf ein neues Höchstniveau gehoben werden

Im März 1953 wird auf der IAA in Frankfurt der neu konstruierte Eintonner FK-1000 als Kastenwagen, Pritschenwagen und Kleinbus vorgestellt. Die im Gegensatz zum VW Bus durchgehende Ladefläche und mögliche Zuladung von 1000kg fanden speziell die Ortsfeuerwehren sehr attraktiv. Viele Feuerwehr FK1000 haben so lange überlebt.

Das Nutzfahrzeugprogramm, das den bewährten 3-Tonner FK-3000 BB und den 3,5 Tonner FK 3500 Diesel sowie die Schnellbusse Ford-NWF und Ford-Drauz enthielten, wurde neben dem neuen FK-1000 durch einen Taunus Kastenwagen mit einer Nutzlast von 500kg ergänzt.

Das PKW Programm wird durch einen Taunus 12M Kombiwagen und ein viersitziges 12M Cabrio (Umbau durch Karosseriebau Deutsch) ergänzt.

Die Limousine ist in 2-Farbenlackierung erhältlich, wobei das Dach inkl. A-B- und C-Säule inkl. Windlauf vor der Frontscheibe in einer anderen Farbe lackiert werden konnte.

Für die Alleierten Besatzungsmächte wurde auf Basis des 12M G13 eine Pickup Version bei Westfalia gebaut. In den Niederlanden wurde diese Version auch zivilen Käufern angeboten.

Am 21. Juli 1953 läuft der 50.000ste Taunus 12M vom Band. Dieser und der nachfolgende Wagen werden unter der Belegschaft verlost. 430.000 Fahrzeuge wurden bis dahin im Kölner Werk hergestellt.

Ford Köln spendet 300.000 DM zum Aufbau eines Schülerlotsendienstes in Westdeutschland und Berlin. Dies trägt zum Rückgang der Verkehrsunfälle bei, bei denen Jugendlich beteiligt sind.

Um die Jahresmitte übernimmt Ford Köln die Rolle des Groß-Importeurs für die Ford Wagen aus England, Frankreich und den USA.