How to: Oldtimerrally
Oldtimerrally - oder "Dabei sein ist fast alles"
Nico Wollitzer
Kennt ihr das? Ihr wollt unbedingt an etwas teilnehmen, weil es euch reizt, interessiert oder ihr einfach denkt „warum nicht?!“? Und dann, kurz davor kommt euch der Gedanke: Wie geht das eigentlich? Bin ich richtig vorbereitet? Ist „dabei sein“ wirklich alles, wenn ich überhaupt keinen Plan hab oder will ich zumindest grob wissen, was wir hier tun? Dann lasst euch mal berichten, wie wir Ende Oktober an unserer ersten Oldtimerrally teilgenommen haben…
Diese Rally war die „Herbst-Rally“ der Oldtimerfreunde Heidelberg. Ich hab davon auf Facebook erfahren. Zugelassen waren Fahrzeug im Alter 20 Jahre und älter, Nenngebühr betrug inkl. Beifahrer 130€… Nenngebühr? Ja, dafür gab’s Frühstück, Mittag- und Abendessen, Pokale und umfangreiche Unterlagen. War also mehr als angemessen für einen spaßigen Tag. Teilnehmerfeld war auf 120 Fahrzeuge begrenzt.
Nach Anmeldung auf der Homepage und Überweisung der Nenngebühr passierte erstmal – nichts! Als dann 4 Wochen vor dem Start die Starterliste veröffentlicht wurde, freuten wir uns total: Mit Startnummer 115 standen wir drauf! Aber außer „Beginn 8 Uhr, Start erstes Fahrzeug 9 Uhr“ am Museum in Sinsheim gab’s noch nichts weiter. Also mal kurz per Mail nachgefragt, was man als „Newbie“ so wissen müsste und folgende Tips erhalten:
- Habt was zu schreiben dabei
- Klemmbrett ist ganz praktisch zum lesen/schreiben während der Fahrt
- Marker in verschiedenen Farben könnten vielleicht nützlich sein
- Etwas zum Zeit stoppen (Handy ausreichend)
- Die Begriffe „Roadbook“ und „Chinesenzeichen“ mal nachschlagen
- Gute Laune mitbringen 🙂
Diese Tips waren Gold wert! Somit hab ich mich im Internet mal etwas eingelesen und dann meiner Frau schonend beigebracht, dass Sie die Funktion des Navis übernehmen muss. Das haben wir dann tatsächlich etwas trainiert, denn so eine Rally ist auch ein prima Kommunikationstraining. Und wer sie nicht kennt: Diese „Chinesenzeichen“ sind die Wegbeschreibungen der einzelnen Abschnitte/Schritte im Roadbook, sozusagen die Pfeile aufm Navi. Dann hab ich noch ein paar „Tripmaster-Apps“ aufm Weg zur Arbeit ausprobiert. Diese Apps sind Stoppuhr und Wegmesser auf 10m genau – theoretisch, denn da per GPS ist das auch nur „ziemlich“ genau und auf Satempfang angewiesen. Die App „Rally Tripmeter“ war hier mein Favorit, da ganz gut einstell- und bedienbar.
Dann ging’s am 23.10. morgens mit offenem Verdeck, warmen Jacken, frisch eingebautem Windschott und ganz gespannt ab nach Sinsheim. Dort war schon gut was los, lange Schlange an der Anmeldung und viele am Frühstücken. Zeitdruck hatten wir keinen, denn Start um 9 Uhr heißt für Nummer 115, dass wir um 10:55 Uhr starten durften (Starts nach Reihenfolge im Minutentakt).
Gleich nach dem Start gab’s 2 Zeitprüfungen: Dabei mussten 2 bestimmte Wegmarken in festen Zeitabständen passiert werden. Hatte ich zum Glück gesehen und verstanden, den Tripmeter entsprechend gestartet und das wirklich extrem genau hingekriegt (Auswertung mit Zeiten gab’s ein paar Tage später online). Dann ging’s kurz etwas durch den Ort und dann ab in den Odenwald. Neben ein paar Zeit- und Gleichmäßigkeits-Prüfungen, die im Roadbook vermerkt waren gab’s ein paar Geschicklichkeitsprüfung an bestimmten Stellen für Fahrer und Beifahrer, 3 feste Pausen-Orte und in der zweiten Hälfte dann auch Fragen, die man beim Durchfahren bestimmter Orte beantworten muss.
Alles in allem hat’s uns sehr viel Spaß gemacht und war definitiv nicht unsere letzte Rally! Achja, fürs erste Mal waren wir sogar ganz gut: Insgesamt Platz 47 von 117 Teilnehmern, Platz 20 von 49 in unserer Klasse (Bj. 82-2002). Ausgewertet wurde hier nicht die Fahrzeit, sondern die Fehlerpunkte, die man bei den Fahr- und Geschicklichkeitsprüfungen gesammelt hat.
Falls noch jemand von euch noch nie bei sowas teilgenommen hat und noch mehr wissen möchte, schreibt mich gerne an!
Gruß Nico